Sonntag, 19. Juni 2011

Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund dringend verbessern

Pressemitteilung anlässlich des 11. Forums für Gesundheits- und Sozialpolitik des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ e.V.) am 25. Mai 2011 in Berlin: Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund dringend verbessern


Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordert Unterstützung durch interdisziplinäre Helferteams bei der medizinischen Versorgung von Patienten mit Migrationshintergrund. Das derzeitige Gesundheitssystem mit seiner Angebotsstruktur erreicht Kinder und Jugendliche mit ausländischen Wurzeln häufig nicht, so BVKJ-Präsident Hartmann. Präventions- und Förderangebote bleiben ungenutzt.

"Kinder und Jugendliche mit ausländischen Wurzeln werden in Deutschland medizinisch schlecht versorgt. Das haben sowohl die KIGGS-Erhebung des RKI von 2003-2006 und der 13. Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung von 2009/2010 deutlich gezeigt. Unser Gesundheitssystem mit seinen bürokratisierten Angeboten stellt für viele Eltern, die dieses System allein wegen sprachlicher Barrieren nicht verstehen, eine unüberwindliche Hürde dar. Präventions- und Fördermöglichkeiten werden daher nicht oder zu spät genutzt. Die Folge sind bei vielen dieser Kinder und Jugendlichen chronische Gesundheitsstörungen und Entwicklungsstörungen im Bereich Sprache, Kognition, Bewegung und Sozialverhalten. Häufig entscheiden sich ganze Bildungsbiographien am Mangel rechtzeitiger Gesundheitsprävention und Entwicklungsförderung," so Dr. Wolfram Hartmann, BVKJ-Präsident.

„Wir brauchen für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund daher eine "barrierefreie" Gesundheitsversorgung. Kinder- und Jugendärzte benötigen dazu vor Ort die Unterstützung durch interdisziplinäre Helferteams. Wir brauchen Dolmetscherdienste und entsprechend qualifizierte Sozialarbeiter in den Gesundheitsämtern, Jugendämtern und im sozialen Dienst, ganz wesentlich aber auch in den Frühförderstellen, Kindertageseinrichtungen, Schulen, beruflichen Bildungseinrichtungen und Elternberatungsstellen. Die niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte können dann ihrer Kompetenz gemäß als Lotsen und Monitore durch das System führen und die gesundheitliche Entwicklung der Kinder und Jugendlichen steuern. Bereits heute leisten die Kinder- und Jugendärzte einen großen Teil dieser Arbeit. Sie tun dies mehr oder weniger "ehrenamtlich".
Denn die erhebliche Mehrleistung von Kinder- und Jugendärzten zur Organisation einer umfassenden Förderung dieser Kinder und Jugendlichen ist bisher im GKV-System überhaupt nicht abgebildet. Die Politik fordert von uns bei sozial schwächeren und unzureichend organisierten Familien zunehmend Aufgaben wie auch jetzt im Rahmen des geplanten Bundeskinderschutzgesetzes, stellt aber die notwendigen finanziellen Ressourcen nicht zur Verfügung. Lediglich zur Finanzierung der Leistungen von Familienhebammen werden sehr beschränkt finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt“, so der Verbandspräsident.

In der Gesundheitspolitik geraten Kinder und Jugendliche besonders aus weniger gut situierten Familien in Deutschland zunehmend ins Abseits. „Politik sucht in allen möglichen Bereichen der Sozialpolitik, der Bildungspolitik, der gesunden Ernährung und des Kinderschutzes den Expertenrat von uns Kinder- und Jugendärzten“, sagt Hartmann, „in der Gesundheitspolitik aber haben nach unserem Eindruck andere Aspekte Vorrang. Eine gute fachärztliche Versorgung im hausärztlichen Versorgungsbereich ist gerade für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund von ganz besonderer Bedeutung. Wir betonen aber auch, dass wir neben unserer ärztlich-medizinischen Expertise als Fachärzte uns wesentlich auch als soziale Anwälte der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen verstehen. Hier prangern wir nach wie vor die erheblichen Versäumnisse unserer Gesellschaft in der sozialkompensatorischen frühen Entwicklungsförderung von Kindern aus sozial benachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund an.“


Anmerkung für die Redaktionen:
Bei Nachfragen steht Ihnen zur Verfügung:

Dr. med. Wolfram Hartmann,
Präsident des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ)
Fon: 02732/762900, Fax: 02732/86685
dr.w.hartmann-kreuztal@t-online.de
dr.wolfram.hartmann@uminfo.de

Verantwortlich:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte,
Mielenforster Straße 2, 51069 Köln Tel: 0221/68909-0

Pressesprecher:
Dr. med. Uli Fegeler, Berlin,
Tel. 030-3626041; Mail: ulbricht.fegeler@t-online.de

1 Kommentar:

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